Tech Debt, auch als technische Schuld bezeichnet, ist ein Konzept in der Softwareentwicklung, das die zusätzlichen Kosten beschreibt, die entstehen, wenn kurzfristige technische Lösungen gewählt werden, anstatt die beste langfristige Lösung zu verwenden. Es ist vergleichbar mit dem Aufnehmen eines Kredits: Man erhält sofortigen Nutzen, muss aber später, oft mit Zinsen, dafür zahlen.
Tech Debt kann bewusst, beispielsweise aus zeitlichen oder budgetären Gründen, oder unbewusst durch Mangel an Kenntnissen oder Erfahrung entstehen. Es ist nicht immer negativ, da es Unternehmen ermöglichen kann, Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Aber es muss sorgfältig verwaltet werden, um zu verhindern, dass es sich zu einem unkontrollierbaren Problem entwickelt.
Einige Beispiele für das Entstehen von Tech Debt sind:
- Unsauberer Code: Wenn der Code schlecht strukturiert oder schwer verständlich ist.
- Veraltete Technologien: Die Verwendung von Technologien, die nicht mehr aktuell sind, weil das Upgrade zu teuer oder zeitaufwändig wäre.
- Fehlende Dokumentation: Wenn der Code nicht ausreichend dokumentiert ist, was spätere Änderungen erschwert.
- Überspringen von Tests: Um Entwicklungszeit zu sparen, werden manchmal Tests übersprungen, was zu unentdeckten Fehlern führen kann.
Langfristig kann die technische Schuld zu vermehrten Fehlern, schlechterer Performance und einem steigenden Aufwand für die Wartung und Weiterentwicklung der Software führen. Daher ist es wichtig, Tech Debt regelmäßig zu identifizieren, zu bewerten und abzubauen.